Plastik – ein allgegenwärtiges Problem für die menschliche Gesundheit
Kleine und kleinste Plastikteilchen, sogenanntes Mikro-/Nanoplastik, die vor allem über die Nahrung (zu einem geringeren Teil auch über die Atmung) täglich in den Körper gelangen, werden in der Medizin seit Längerem als mögliche Krankheitsauslöser diskutiert. So können sich Umweltschadstoffe wie z.B. Schwermetalle an die Plastikteilchen binden und werden von diesen in den Körper geschleust, wo sie aufgrund der extrem geringen Größe sogar bis ins Innere von Zellen eindringen können. Gerade bei der Entstehung von Krebs ist bekannt, dass es einen Zusammenhang der Kleinstteilchen mit bestimmten biochemischen Prozessen im Körper gibt, die den Krankheitsverlauf voran treiben. So gelangen Nanopartikel aus Plastik in den menschlichen Verdauungstrakt, wo sie die Darmflora schädigen können. So wurde in Experimenten mit Mäusen festgestellt, dass Plastik die Zusammensetzung des Mikrobioms im Darm negativ beeinflusst, indem sich die Zahl möglicherweise krankheitserregender (pathogener) Bakterien erhöht, während die Zahl kommensaler Bakterienstämme abnimmt. Es wird daher vermutet, dass die Teilchen Anteil nehmen an der Entstehung von Darmkrebs. Detaillierte und wissenschaftlich belastbare Daten zur Rolle von Nanoplastik für die menschliche Gesundheit existieren allerdings nur in geringem Maße.
Nichtsdestotrotz sehen Wissenschaftler klare Hinweise auf gesundheitsschädliche Einflüsse durch Mikro- und Nanoplastik. Durch die Allgegenwärtigkeit der Stoffe in der menschlichen Umwelt, gibt es nur wenige Möglichkeiten, deren Aufnahme in den Körper zu vermeiden. Der Verzicht auf Plastikverpackungen von Lebensmitteln – soweit überhaupt möglich – ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, wird für sich genommen aber kaum ausreichen, um das Problem zu lösen. So bleibt vorläufig nur der Appell an herstellende Industrie, Politik und das Konsumverhalten der Verbraucher, das Aufkommen von Plastik in der Umwelt zu reduzieren.